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Piero Manzoni

Soncino bei Mailand 1933 - Mailand 1963


Piero Manzoni wird am 13.7.1933 in Soncino bei Mailand geboren. Ab 1951 studiert er dort Jura an der Accademia die Brera. Ab 1953 nimmt er privaten Malunterricht. Er bricht sein Jurastudium 1954 ab, geht nach Rom und beginnt ein Kunst- und Philosophiestudium, das er 1955 in Mailand fortsetzt.
In den Studienjahren entstehen traditionell gemalte Landschafts- und Porträtbilder. Ab 1955 beginnt Piero Manzoni für seine Gemälde mit neuen Materialien zu experimentieren. Ab 1956 entstehen Bilder, für die er simple Gegenstände wie Schere, Schlüssel oder Zange in die Farbe taucht und auf der Leinwand abdrückt. Nach einer kurzen informellen Phase mit Impasti aus Öl und Teer entstehen 1957 die ersten "Achromes" – weiße, strukturierte Leinwände, die er mit Kleister und Kaolin tränkt. Inspiriert wird er dazu durch den Besuch einer Ausstellung mit monochromen Werken von Yves Klein, aber auch durch die Werke von Alberto Burri und Lucio Fontana. In den folgenden Jahren führt er die "Achromes" weiter, integriert 1960 Filz, Baumwolle sowie Polystyren, 1961 Wolle und Hasenfell, 1962 auch Brotlaibe und Steine.
Piero Manzoni ist Mitverfasser von zahlreichen Manifesten zur Kunst: 1956 unterzeichnet er das Manifest "Per la Scoperta di una zona d’immagini" (Für die Entdeckung einer Bilderwelt). 1957 tritt er mit Lucio Fontana der Gruppo Nucleare bei, die das Manifest "Per una pittura organica" (Für eine organische Malerei) veröffentlicht. Für die "Gruppo Nucleare Internazionale" ist er Mitunterzeichner der Schrift "Contro lo Stile" (Gegen den Stil).
Ab 1959 arbeitet Piero Manzoni zunehmend konzeptuell. Es entsteht die Werkgruppe der "Linee di lunghezza variabile" (Linien mit veränderlicher Länge) – Papierrollen unterschiedlicher Länge, die mit einer schwarzen Linie bedruckt und in einem Behälter verschlossen werden, der mit der Länge und dem Ausführungsdatum beschriftet ist. Im selben Jahr beginnt auch die Zusammenarbeit mit Enrico Castellani und Agostino Bonalumi. Sie gründen in Mailand die Galleria Azimut, die von Manzoni und Castellani betrieben wird, und sie geben die Avantgarde-Zeitschrift "Azimuth" heraus.
1960 organisiert Piero Manzoni eine Ausstellung, in der er "Essbare Skulpturen" kreiert, indem er Eier mit seinem Daumenabdruck "signiert" und an die Besucher zum Verzehr reicht. 1961 entstehen die "Lebenden Skulpturen" – Aktmodelle oder auch Künstlerkollegen, die er ebenfalls signiert und zur Skulptur erklärt. Piero Manzoni spielt dabei bewusst mit der Handlung des Künstlers als Schöpfungsakt sowie christlichen Inhalten. Am provozierendsten ist die Arbeit der in 90 Dosen abgefüllten "Merde d’artista" (Künstlerscheiße).
Der Künstler Piero Manzoni steht in enger Verbindung zum Kreis der "Nouveau Réalistes" um Yves Klein, aber auch zur "Fluxus"-Bewegung. Er hält Kontakt zur "Zero"-Gruppe in Deutschland, in Italien gibt er vor allem Anregungen für die Entstehung der "Arte Povera".
Piero Manzoni stirbt am 6.2.1963 in Mailand.


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